Gudrun SAILER (D) - Plastik
Georg SCHWARZBACH (D) - Keramik und Malerei
Eröffnung: Sonntag, 25. März, 11 UhrAusstellungsdauer: 26. März bis 15. April 2007
Gudrun Sailer
Nach dem Diplom 1991 an der Hochschule für Kunst und Design in Halle, Burg Giebichenstein,
kam die Künstlerin nach Eberswalde und richtete dort ihre Werkstatt ein. Von hier aus geht vor
allem ihre Plastik auf Reisen.
Durchwegs aus gebranntem Ton, dennoch ungewohnt vielfarbig, sind ihre Menschenbilder in der
Ausstellung.
Figuren, deren Oberflächen matt, rau und gebrochen daherkommen.
Hier geht es nicht um Abbilder, nicht um Ideale. Menschen, geformt durch ihre Erfahrungen,
in Auseinandersetzung, in Begegnung, emotional und doch in sich gekehrt, scheinen es zu sein,
welche es der Bildhauerin angetan haben.
Dann aber auch bewegt, vorwärtsdrängend oder gar tanzend begegnen dem Betrachter einige
Figuren.
So wirkt das Fragmentarische in der Form wie ein Gleichnis für die ständige Veränderung
im Leben und lässt dem Betrachter Raum für seinen eigenen Bezug.
Alle Arbeiten sind aus den letzen drei Jahren, die aktuellsten kommen geradezu warm in die
Ausstellung.
Zu den Terrakotten gesellen sich Skizzen und Bilder. Studien zu entstehenden Figuren sind
genauso zusehen, wie Collagen zum immer wieder kehrenden Thema Begegnung.
Auch hier findet die Urheberin eine Form, welche den Betrachter entführt in eine
Gedankenwelt, wo Zweifel und Suche Alltägliches sind.
Georg Schwarzbach
Die Keramikobjekte sondern sich bewusst von der fast schon inflationären Masse der
gegossenen, d.h. fabrikmäßig hergestellten Keramik ab.
Die Objekte werden aus Platten und zum Teil über Model geformte Teile zusammengesetzt.
Anschließend wird geschliffen, glasiert und bemalt.
Die Formen basieren auf stereometrischen Grundkörpern und stehen damit in deutlichem
Kontrast zu der meist üppigen Bemalung.
Die Farbgestaltung steht in der Tradition der europäischen Fayencemalerei.
Inhaltlich bezieht sich die keramische Malerei auf den Menschen. Sie zeigt ihn in oft
unbekümmerter Verspieltheit innerhalb geometrischer und floraler Umfelder.
Die Motive der Malerei hängen eng mit der Keramik zusammen.
Betont wird eine ausgewogene Komposition und Schönfarbigkeit, die durch mehrere Schichten
Acrylfarbe erzielt wird.
Innerhalb prächtiger Stillleben oder südlicher Landschaftsanklänge, die oft in abstrakte
Farbfelder umschlagen, taucht der Mensch auf.
Oft werden triviale Zeitungsportraits in die Bilder integriert, d.h. sie werden teilweise
übermalt. Das quasi unendlich vervielfältigte fotografische Bild wird so in die einzigartige
Sphäre der Malerei zurückgeführt und bekommt seine verlorene Aura zurück.
So glücklich alles auf den ersten Blick aussieht, so wirken doch moderne Maschinen und
Gebäude eher befremdlich bzw. bedrohlich im Farbparadies.